ZUSAMMENFASSUNG
Das Medikamenten-Management wird bei Alterspatienten erschwert u. a. durch Gebrechlichkeit
und Multimorbidität, Polypharmazie und Arzneimittelinteraktionen, Non-Adhärenz und
die Veränderung pharmakodynamischer und pharmakokinetischer Parameter. Trotz erhöhter
Arzneistoff-Blutspiegel im Vergleich mit jüngeren Patienten und einer gesteigerten
Rezeptorsensitivität sollten jedoch nicht alle Alterspatienten per se nach dem Dictum
„start low, go slow“ therapiert werden, um das Risiko einer Unterdosierung zu vermeiden.
Jeder Alterspatient besitzt einen individuellen komplexen pharmakokinetischen und
pharmakodynamischen Phänotyp, beeinflusst von multiplen Variablen. Therapeutisches
Drug Monitoring (TDM) kann bei einer Psychopharmakotherapie helfen, den individuellen
pharmakokinetischen Status und auch Non-Adhärenz zu erkennen, um die maximale effektive
und verträgliche Dosis zu finden. Die Erfassung des pharmakodynamischen Status muss
individuell klinisch erfolgen. Verschiedene Interventionen wurden erfolgreich entwickelt,
um die Medikation bei Alterspatienten zu optimieren.